Autor: Sibel Schick

Heute ist #ThankYouPatrons-Day, daher: Danke!

Heute ist #ThankYourPatronsDay, ein Tag also, der eine gute Gelegenheit ist, kurz Pause zu machen und zu sagen: Danke! Danke für eure Unterstützung! Als ich dieses Jahr einen Patreon-Account zugelegt habe, habe ich nicht damit gerechnet, dass überhaupt jemand dazu bereit wäre, mich zu unterstützen. Nach all den Hasskampagnen gegen mich, den Versuchen, meine Arbeit zu diskreditieren und mich bei meinen Arbeitgeber*innen zu diffamieren etc. hatte ich den Eindruck, dass ich eher verhasst als geliebt sei. Ihr beweist aber jeden Tag das Gegenteil. Daher: Danke! 2019 wurde für mich von mehreren Neuanfängen gekennzeichnet. Ich habe angefangen, YouTube-Videos zu drehen, habe meinen eigenen Podcast gestartet, aber das Wichtigste: Ich fing an zu studieren! Ihr habt euch bereit gezeigt, neben den Videos und Podcasts auch mein Studium zu unterstützen. Ich habe nicht nur hilfsbereite Matrons und Patrons (hihi), die mir monatlich insgesamt 300 US-Dollar – eine Riesen Summe – überweisen, sondern auch Menschen, die bereit sind, studienrelevante Fragen zu beantworten. Das gibt Kraft! Nach dem 34. Lebensjahr ein Erststudium zu beginnen ist nicht ohne, das triggert alle …

Hört auf, Kindern „Du wirst eine gute Mutter werden“ zu sagen

Ich habe eine Freundin, sie ist eine sogenannte Superfrau: Sie hat ein Baby und ist berufstätig. Sie hat zeitgleich ein Kind bekommen und einen Laden eröffnet, sie arbeitet seitdem sie das Kind hat. Alles, was erledigt werden muss, erledigt sie. Sie arbeitet Tag und Nacht. Ich habe das Gefühl, dass sie nie freihat. Die letzten paar Tage habe ich mit ihr und ihrem Baby verbracht und es war sehr schön. Ich hatte sie seit circa zwei Monaten nicht gesehen, das Baby hatte inzwischen angefangen zu krabbeln, ist noch süßer geworden als zuvor, auch wenn es für dieses bestimmte Kind einfach unmöglich scheint noch süßer zu werden. In dieser Zeit mit ihrem Kind habe ich etwas über mich selber feststellen müssen. Ich habe kein Kind, ich war noch nie schwanger, ich weiß nicht, ob ich ein Kind verkraften kann, ob ich so stark bin, oder eher untergehen würde. Ich kümmere mich aber gern um die Kinder Anderer, wenn ich die Eltern mag. Und ich mache nicht unbedingt einen schlechten Job. Das ist aber nicht meine Erkenntnis, …

Jan Fleischhauer – er trollt doch… oder?

Nach „Nazis rein“ und mit Nazis feiern schreibt Jan Fleischhauer eine Kolumne in der aktuellen Spiegel-Ausgabe mit der Überschrift „Toxische Weiblichkeit“. Die Überschrift verspricht zu viel, denn die Kolumne hat keinen Inhalt. Fleischhauer beschwert sich in seiner neuen Kolumne „Toxische Weiblichkeit“ darüber, dass künftig alle Pkw bei 180 Stundenkilometern automatisch abgedrosselt würden. Einem Artikel (keine Quellenangabe) habe Fleischhauer entnommen, dass die Funktion helfen soll, der Aggressivität unter männlichen Autofahrern zu begegnen. Fleischhauer zeigt sich überrascht, dass „der Vorschlag gleich wieder in eine Verbindung zur Geschlechterfrage gebracht wird“ und fragt: „Was mit den Frauen, sind die nie aggressiv?“ Nach dieser Frage kommt nichts. Keine Zahlen zum aggressiven Verhalten von Frauen, keine Fälle von häuslicher Gewalt, deren Täter Frauen sind, nichts. Es ist schade, denn die Zahlen sind da, genauso wie die Fälle. Und wir reden zu wenig über die Gewalttätigkeit von Frauen, was die bestehende Geschlechterrollen untermauert. Fleischhauer hätte diese Debatte anstoßen können, er hätte jedenfalls die Plattform und die Reichweite dafür. Er muss sich aber die Recherche zu schade sein, denn stattdessen kotzt sich Fleischhauer …

Zum Tag der Muttersprache

Ich habe meine Muttersprache nie gelernt. Meine Mutter, eine Alleinerziehende in den 90ern der Türkei, weit weg von ihrer Familie, die sie mit 15 Jahren in die Türkei verheiratete, hatte Angst. Sie hatte Angst, mir Kurdisch beizubringen, denn damals schon war das ein Grund, Menschen zu töten. Weil sie Kurdisch sprachen oder kurdische Musik hörten. Ich bin in der Türkei geboren und aufgewachsen. Also die Antwort zu der Frage „Wo kommst du her?“ lautet für mich: Aus der Türkei. Deshalb werde ich in der Regel gleich für eine Türkin gehalten, obwohl die türkische Gesellschaft eine Multiethnische ist, und muss korrigieren: „Ich bin Kurdin.“ Dabei kann ich noch nicht einmal Kurdisch. Was macht mich überhaupt zu einer Kurdin? Das kann ich euch nicht sagen. Eins kann ich euch aber mit Sicherheit sagen, und zwar was das mit mir macht, meine Muttersprache nicht sprechen zu können. Was ich fühle. Scham. Ich schäme mich. Nicht gegen die repressiven Türkisierungspolitik rebelliert zu haben. Mich nicht an einen so wichtigen Teil meiner Identität festgehalten zu haben. Und Schuld. Ich fühle …

Ihr unterstützt meine Arbeit – vielen Dank!

Ihr Lieben, wie ihr wisst habe ich vor Kurzem über GoFundMe eine Kampagne gestartet, um meine politische Arbeit mit eurer Unterstützung finanzieren zu können. Das Ziel von 1.000 Euro habe ich dank eurer großzügigen Spenden innerhalb 24 Stunden erreicht! Danke an allen, die gespendet und geteilt haben! Da ich ganz viel Wert auf Transparenz lege, möchte ich auflisten und nachvollziehbar machen, wie viel Geld zusammen kam, und was ich gekauft und wie viel ich für welche Produkte ausgegeben habe. Ihr habt gespendet: 1110 Euro netto über gofundme (1160 Euro brutto) 345 Euro über PayPal 250 Euro per Banküberweisung (das war meine Mutter 🙂 ) Total: 1705 Euro Gestern habe ich mir endlich meinen neuen Computer abholen können. Von den Spenden habe ich mir gekauft: Apple MacBook Pro 13,3″ Retina 2017 i5 2,3/8/256 GB in Silber: 1539,00 Euro Cyberport Apple Extraschutz 36 Monate ohne Diebstahlschutz: 139,00 Euro Hülle: 36,99 Euro Microsoft Office Abonnement: 84 Euro/Jahr (wird monatlich vom Bankkonto abgebucht, 7€/Monat) geschäftliche E-Mailadresse über G-Suite: 48 Euro/Jahr Verlängerung der Domain sibelschick.net 26 Euro/Jahr Total: 1872,99 Euro …

Wie geht Online-Aktivismus?

Wie kann das Netz für positive Veränderung in der Gesellschaft genutzt werden? Wie kann ich meine Reichweite vergrößern? Was sind die Tools und Plattformen, und wie kann ich effektiv posten? Die sozialen Netzwerke spielen zweifellos eine große Rolle in unserem Leben. In den Zeiten des Rechtsrucks und der Nazidemonstrationen ist es existenziell wichtig, dass sich Menschen klar positionieren. Aus unterschiedlichen Gründen ist es nicht für alle Menschen vorstellbar, auf die Straße zu gehen. Wir brauchen eine neue Demonstrationskultur. Mit einem 90-minütigen Workshop zeige ich, wie man erfolgreich postet, die Reichweite erweitert und wie die Rechten die sozialen Netzwerke für ihr Propaganda und das Verbreiten der Falschmeldungen nutzen. Für Anfragen: contact@sibelschick.net

Gendergerechte Berichterstattung

Mit einem 45-minütigen Workshop präsentiere ich die toten Winkel der Berichterstattung, und Tools, mit denen die Berichterstattung und die Sprache diskriminierungsfrei gestaltet werden kann. Ggf. kann die Laufzeit verlängert und der Einblick vertieft werden. Für Anfragen: contact@sibelschick.net

Widerstandsstrategien der (queer)feministischen Bewegungen der Türkei

Was sind die Kernthemen und die Widerstandsstrategien der (queer)feministischen Bewegungen der Türkei? Welche Rolle spielen die Medien im Kampf für die Gleichberechtigung, und welche Herausforderungen stellt der Krieg dar? Mit einem 55-minütigen Vortrag biete ich einen Einblick in die (queer)feministischen Kämpfe der Türkei an. Anfragen unter contact@sibelschick.net.

„Koch den scheiß Kaffee selber“ – happy Muttertag!

Liebste Grüße und Umarmungen an Alle, die sich aufgrund des Muttertags unwohl oder traurig fühlen. Das Problem, über das wir sprechen sollen, ist die direkte Assoziation zwischen „Mutter“ und „Haushalt“. Stattdessen reden Männer über ihren angeblichen Anspruch, von Frauen versorgt zu werden. Es ist wieder soweit! Einer der Tage, an denen die Geschlechterrollen am stärksten reproduziert werden, ist wieder da: Der Muttertag! Neben den Magazinartikeln mit DIY-Vorschlägen hat auch dieses Jahr die Empfehlung nicht gefehlt, den Müttern Gegenstände zu schenken, mit denen sie noch mehr unbezahlte Arbeit treiben sollen. So fand das eine Supermarktkette völlig sinnvoll, den Müttern mit einer Näh- oder Kaffeemaschine, oder gar einem Bügeleisen oder Staubsauger „danke schön“ zu sagen: „Danke Mama, dass du mir hinterher putzt und Kaffee kochst. Hier, ein zutreffendes Elektrogerät für dich, mit dem du diese Arbeiten weitertreiben kannst.“ Ich hab eine Idee: Wie wäre es, wenn ihr euren scheiß Kaffee selber kocht? Die Reaktion auf diese Art von beschissenen Werbungen kommt noch immer hauptsächlich von Menschen, die sich schon mit Genderpolitik auseinandersetzen. Nachdem ich die o.g. Werbung …

Kuku mu o duvardaki?

  Bu hafta bir kadın arkadaşımın doğum günü partisine gittim. Arkadaşım 30 yaşına gireceği için çok heyecanlıydı. Partisi için tam bir program hazırlamış, tüm davetlilere posta ile birer davetiye göndermişti. Herkes saat en geç 7’de orada olmak zorundaydı, çünkü bu saatte hazırladığı program başlayacaktı. Adresine davetiye ulaşmamış kimsenin gelmesini istemediğini belirten arkadaşım, aynı zamanda erkeklerin partiye alınmayacaklarının da altını çizmişti: „Kadın kadına olacağız. Kocalarınızı ve sevgililerinizi evde bırakın.“ Buna cevaben yazdığım „Kocamı evde bırakıp sevgilimle gelebilir miyim?“ mesajına ise „Yav he he“ şeklinde bir cevap vermişti. Beraber gittiğim arkadaşım Banu ile bu cankuşumuza bir sürpriz hazırlamak için beyin fırtınası yaparken aklımıza harika bir fikir geldi: Madem kadın kadına olacaktık, o zaman kadınlıkla ilgili bir aktivite için harika bir fırsattı bu. Biz de kağıt, renkli kalem ve yapışkanlı sim aldık ve bir vulva resmi çizme atölyesi düzenledik. Herkes hayalinde canlandırdığı veya sahip olduğu gibi vulva çizebilecekti, ya da vulvayı temsil ettiğini düşündüğü herhangi bir şeyi. Yaratıcılıkta sınır yoktu! Oldukça heyecanlı bir şekilde internette örnek resimler aramaya başladık ve beğendiğimiz resimleri yazdırıp yanımıza aldık: Vulva, vulvaya benzeyen …